Bollywood
  Roter Strich,Füße berühren etc
 

Füße berühren

Sich vor jemandem zu verbeugen und dabei dessen Füße zu berühren ist ein Zeichen von außerordentlichem Respekt. Die Füße gelten nämlich als das unreinste Körperteil und durch die Verbeugung zeigt man der anderen Person, dass man selbst diese Stelle zu würdigen weiß. Oft wird die Hand, die zuerst an den Füßen des Anderen war, nach der Verbeugung noch ans Herz geführt. Im Gegenzug zu dieser Demutsgeste erteilt die meist ältere und höhergestellte Person ihren Segen. Wenn letztgenannte allerdings die Fußberührung nicht möchte, stoppt sie die andere Person bereits vor dem Berühren der Füße. 

 

Das Tablett

Diese Geste kann in zwei Situationen angewendet werden: man ehrt damit eine Gottheit oder einen Gast. In der so genannten „aarti“-Zeremonie bietet die Dame des Hauses einer Gottheit auf einem Tablett Süßigkeiten dar. Nach einigen Kreisbewegungen um das Gesicht der Statue werden die Naschereien gegessen. Was sehr praktisch ist, denn schließlich sind die Süßigkeiten jetzt geheiligt. Wenn man dieselben Handlungen vor dem Gesicht eines Menschen vollzieht, ehrt man ihn und gibt ihn die Stellung einer Gottheit. So wie Megha Shankar (Aishwarya Rai) dies bei ihrem Vater, dem College-Direktor Narayan Shankar (Amitabh Bachchan) in „Denn meine Liebe ist unsterblich“ tut. 

 

Der Rote Strich

Andere Länder andere Sitten: Während hierzulande ein Ring am Finger einer Frau signalisiert, dass sie verheiratet ist, tragen in Indien gerade frisch vermählte Bräute einen breiten, roten Strich auf dem Mittelscheitel. Ihr Ehemann hat den roten Strich als Abschluss der Hochzeitszeremonie aufgemalt. Doch, warum muss es gerade ein roter Strich sein? Zum einen ist rot eine heilige Farbe in Indien. Außerdem wird der leuchtende Kopfschmuck mit einer Substanz aufgetragen, die „Sindur“ oder auch „Vermillion“ heißt und bei vielen rituellen Handlungen auch jenseits der hinduistischen Hochzeitszeremonie verwendet wird. Über den Ursprung dieses Brauches bei einer Hochzeit gibt es verschiedene Theorien. Eine davon besagt, dass das rote „Sindur“ die Vermischung des Blutes von Braut und Bräutigam symbolisiert.

 

Küsse

Endlich hält der Mann seine lang und heiß ersehnte Herzensdame in den Armen. Gespannt richtet sich der Zuschauer im Fernsehsessel auf. Das Filmpaar bewegt sich zu schmachtender Musik im Takt und blickt sich tief in die Augen. Ein erwartungsvolles Lächeln huscht über das Gesicht im Wohnzimmerstuhl. Versonnen streicht der schmachtende Mann seiner Angebeteten vielleicht noch eine Haarsträhne aus dem Gesicht, dann endlich nähern sich die Gesichter des Filmliebespaares und …. Schnitt! Enttäuscht sinkt der aufmerksame Betrachter in sich zusammen und stellt sich die Frage: Warum küssen sich indische Filmpaare nie? Die Antwort ist relativ einfach, aber angesichts der herzergreifend dargestellten Romantik in Bollywood-Filmen irgendwie ernüchternd: Wer in Indien mit einem Film kommerziellen Erfolg haben will, muss auf die moralischen Befindlichkeiten verschiedener Religions- und Bevölkerungsgruppen Rücksicht nehmen. Bevor nämlich ein neuer Blockbuster in die Kinos kommen darf, erhält er von der Zensurbehörde eine Altersfreigabe. Und da religiöse Hindus, Sikhs oder Moslems es gar nicht gerne sehen, wenn sich selbst Verheiratete in der Öffentlichkeit küssen, erhalten solche Szenen entsprechend hohe Ratings. Wer sie umgehen will, deutet Kussszenen nur an. Versöhnt richtet sich der Zuschauer wieder im Fernsehsessel auf und guckt gespannt weiter ...

 

Feste in Filmen

 

Ausgelassene Menschen, die sich mit Farbpulver bewerfen oder festlich gestimmte Familien, die viele kleine Lichter aufstellen: Indische Filme zeigen die unterschiedlichsten Feiern in opulenten Bildern. Aber welche Feste werden eigentlich am häufigsten begangen? Und was bedeuten sie? Das „Farbpulver“-Fest heißt eigentlich „Holi“ und kann am ehesten mit dem europäischen Karneval oder einem Frühlingsfest verglichen werden. Zwei Tage lang herrscht absolute Narrenfreiheit: Das strenge indische Kastensystem wird zu „Holi“ gelockert. Junge Leute flirten hemmungslos und Erwachsene drücken beide Augen zu, wenn Kinder Dummheiten machen. Außerdem darf ein lustiger Brauch zu „Holi“ nicht fehlen: Gegenseitig bewirft man sich mit farbigem Pulver und bespritzt sich mit Wasser.
Beim Lichterfest „Diwali“ wird Lakshmi, die Göttin des Reichtums, mit unzähligen kleinen Lichtern begrüßt. Das fünftägige Fest wird oft mit Weihnachten oder Neujahr verglichen. An „Diwali“ wird alles feierlich geschmückt; vor allem die Hauseingänge sollen einladend wirken. Die fünf Tage sind nach altem Volksglauben besonders ertragreich und die Aussicht auf Reichtum ist zu diesem Zeitpunkt sehr groß. 

 

Singen

Mitreißende Song-and-Dance-Nummern gehören zu Bollywood-Filmen wie das Salz zur Suppe. Die Choreographien sind rasant inszeniert, die Lieder auf der Leinwand gehen dem Zuschauer auch nach dem Film nicht mehr aus dem Kopf. Superstars wie Shah Rukh Khan müssen wahre Allround-Talente sein, wenn sie so gut schauspielern, tanzen und singen können. Aber singen Bollywood-Stars eigentlich selbst? Die Antwort ist nein, die meisten Filmsongs werden von anderen Sängern aufgenommen. „King Khan“, Rani Mukherji, Preity Zinta und Co. – sie alle bewegen meistens nur ihre Lippen, wenn eine Song-and-Dance-Nummer abgedreht wird. In wenigen Fällen nehmen Schauspieler das Mikro selbst in die Hand. Amitabh Bachchan beispielsweise lieh in dem Mega-Blockbuster „In guten wie in schweren Tagen“ dem Song „Say Shava Shava“ seine beeindruckende Stimme. Doch auch die meistens eingesetzten Background-Barden der größten Kinoerfolge des Subkontinents sind in Indien alles andere als im Hintergrund. Einige von ihnen sind zu regelrechten Legenden geworden: Die Grande Dame der indischen Filmsängerinnen, die fast achtzigjährige Lata Mangeshkar, hat in ihrer Karriere insgesamt 50.000 Titel aufgenommen, was ihr einen Eintrag ins Guiness Buch der Rekorde einbrachte.

 

Der rote Punkt

em aufmerksamen Bollywood-Zuschauer wird nicht entgangen sein, dass zu einem vollendeten indischen Auftreten auch eine geschmückte Stirn gehört. Ob nun ein roter Punkt oder kleine Ornamente – ohne diese Verzierung ist das Indien-Flair nicht vollkommen. Welch große Bedeutung hinter diesem kleinen Punkt steht, ahnen allerdings die Wenigsten. In der westlichen Welt ist die Stirnverzierung als „Bindi“ bekannt. Das Wort hat seinen Ursprung im altindischen Sanskrit und bedeutet „Punkt“. Doch trotz dieser einfachen Benennung geht die Tradition des Bindis jahrtausendeweit zurück. Über die ursprüngliche Bedeutung kann nur gemutmaßt werden. Fest steht allerdings, dass es als heiliges Symbol für weibliche Energie gilt, das Ehefrau und Ehemann gleichermaßen schützen sollte. Gerade deshalb bekommen auch Gäste von der Dame des Hauses einen roten Punkt auf die Stirn gemalt. Denn Besucher werden in Indien immer besonders geehrt und durch diese Begrüßung segnet die Hausherrin sie. Heute tragen gerade in Südindien auch Unverheiratete einen Bindi als Mode-Statement. Doch auch für Männer ist es durchaus üblich, die Stirn zu schmücken. Denn nach der altindischen Chakren-Lehre wird zwischen den Augenbrauen der Sitz der Weisheit vermutet. 

Bemalen der Füße

 

Traditionell gekleidete indische Frauen tragen gerne viel Schmuck. Aber nicht nur Juwelen, sondern auch auf die Haut aufgetragene, kunstvolle Verzierungen sind in Indien ein modisches Muss. Und da in jeder Kultur Bräute besonders hübsch aussehen, bemalen sie sich in manchen Regionen des Subkontinents die Hände mit der hierzulande auch nicht unbekannten Hennafarbe. Aber, warum verzieren sich Darstellerinnen in Bollywood-Filmen manchmal auch die Füße? Und warum sieht man sie manchmal mit frischer Farbe an den Füßen über den Fußboden laufen, wo sie Spuren hinterlässt? Des Rätsels Lösung ist letztlich relativ einfach: Bei der Fußbemalung handelt es sich um einen bengalischen Hochzeitsbrauch. Wenn eine gerade Vermählte das Haus ihres Bräutigams zum ersten Mal betritt, wird je nach Region und Familientradition von einer älteren Verwandten des Bräutigams rote Farbe oder Mehl bereitgestellt. Die Braut läuft entweder über die rote Farbe oder das Mehl in das Haus hinein und hinterlässt dabei Fußspuren. Dieses Ritual steht symbolisch für den Einzug der Göttin Lakshmi in das Haus des frisch verheirateten Paares. Lakshmi ist im Hinduismus unter anderem für Reichtum, geistiges Wohlbefinden und Harmonie zuständig. Und das kann jeder gut gebrauchen, oder? 

Die Ohren

 

Superstar Shah Rukh Khan beherrscht wie kein anderer den ultimativen Dackelblick, der die Herzen seiner weiblichen Fans überall auf der Welt regelmäßig zum Schmelzen bringt. In der Action-Komödie „Der Babysitter-Cop – One 2 Ka 4“ setzt er dabei noch einen drauf. Er guckt seine Filmpartnerin Juhi Chawla in einigen Szenen unglaublich herzzerreißend an und fasst sich auch noch dabei an die Ohrläppchen. Den Blick versteht jeder, aber warum er ihn noch mit einem Griff an die Ohren unterstützt ist erstmal ein Rätsel. Dabei ist die Lösung wieder einmal eigentlich relativ einfach: Diese Geste soll seine Entschuldigung noch unterstützen. Inder fassen sich bei einer Reihe von Situationen an die Ohrläppchen; aber meistens ist es eine Entschuldigungsgeste – man zieht sich quasi selbst die Ohren lang

 

 

 














Quelle

 
   
 
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