Bollywood
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Bollywood Biografi


Bollywood ist ein Synonym 
für die Filmindustrie in Mumbai (früher Bombay), Indien , welche aufgrund ihres kommerziellen Charakters einer Legende nach von einem Filmkritiker in Anlehnung zu den Filmstudios von Hollywood  in Kalifornien, USA, so betitelt wurde. Die bekannten Studios sind Filmalaya und Film City im Norden der Stadt. Die indische Filmindustrie ist die produktivste der Welt (wenn man von den Videoproduktionen Nigerias absieht). In

 

Bollywood werden ca. 900 Filme pro Jahr gedreht.

 
 
 

Als Bollywoodfilme werden in der Regel hindisprachige Produktionen bezeichnet, während Filme aus anderen Regionen meist nicht mit eingeschlossen sind, u. a. Tamil Nadu (Kollywood), Andhra Pradesh (Telugu Filme) usw.

 
 
 

Als die Glanz zeiten Bollywoods gelten die 1960er und 1970er Jahre. In den 1980 und frühen 1990 wurden viele Filme gedreht. Um die Jahrtausendwende kriselte die indische Filmindustrie, die unter anderen  Video piraterie und dem aufkommenden Satelliten fernsehen leidet. Mit dem Entstehen von Multiplexcentern in den Städten bilden sich verschiedene Genre Typen heraus.

 

Den typischen Bollywood film gibt es nicht, doch lassen sich Schemata in der Erzählweise erkennen. Im allgemeinen läßt sich sagen, das die Filme meist zweieinhalb bis vier Stunden dauern, eine Unterbrechung Intermission enthalten und die Handlung mit mehreren Song und Dance-Szenen (ähnlich wie im westlichen Musical) gespickt wird. Eine erfolgreiche Produktion soll alle neun Rasas ("Geschmacksrichtungen"), die traditionell überlieferten Bestandteile indischer Kunst, enthalten: Liebe, Heldentum, Ekel, Komik, Schrecken, Wundersames, Wut, Pathos und Friedvolles.

 

 

 

Bei den Inhalten lassen sich zeitbedingte Moden erkennen; in den 1970ern waren oft Filme mit vielen Actionelementen (z. B. Curry-Western wie "Sholay") in Mode. Seit Mitte der 1990 Jahre, vor allem seit dem großen Erfolg von "Dilwale Dulhania Le Jayenge" (1994) dominieren eher Liebes filme, die sich oft um prunkvolle Hochzeiten drehen.

 
 
 

 

 
 
 

Die staatliche Zensur in Indien ist weniger ein Problem für Filmemacher als die Selbstzensur der Produzenten, die den Film verkaufen wollen. Damit sich Filme rechnen, müssen die Besucher mehrmals ins Kino gehen, am besten mit der gesamten Familie. Daher sind indische Film hits auch meist "All-Family Dramas".

 
 
 

 

 
 
 

Indische Filme finden ihr Verbreitung Gebiet seit jeher im asiatischen und afrikanischen Raum, wo sie eine ernste Konkurrenz zu Hollywood sind. Besonders in Gebieten von Auslands indern (NRIs) wie London oder New York City werden Bollywoodfilme zu Hits. In den letzten Jahren werden diese Produktionen auch unter Nicht-Indern immer populärer.

 
 
 

 

 
 
 

Das Bollywood-Kino wird getragen von einem stark entwickelten Star system, wobei sich auch immer wieder Regisseure einen Namen machen. Stars sind in Indien omni präsent und prangen von den meisten Werbe Plakaten

 
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Einige wichtige Daten

 
 
 

 

 
 
 

1896: Erste Kino Vorführung in Indien im Hotel Watson in Bombay am 7. Juli. Die neue Erfindung der Gebrüder Lumière wird von der Times of India als „Wunderwerk des Jahrhunderts“ begrüßt.

1913: Erster indischer Spielfilm, Raja Harishchandra von D. G. Phalke, mit einem Thema aus der Mythologie. Der Beginn der goldenen Ära des Stummfilms. Ein Großteil der Filme aus dieser Zeit (mehr als 1200!) ist leider nicht mehr auffindbar.

1929: Gründung der Prabhat Film Company in der Nähe von Bombay, die Filme in der Marathi-Sprache produziert.

1930: Gründung der New Theatres Ltd in Kalkutta, wo die von P.C. Barau gedrehte erste Film Fassung von Devdas in der Bengali-Sprache entsteht.

1931: Geburtsjahr des Ton films in Indien mit dem in der Hindi-Sprache gedrehten Film Aram Ala (Das Licht der Welt) von Ardeshir Irani. Die Blütezeit der vom Sanskrit-Theater und den großen traditionellen Mythen inspirierten ersten Musik filme. Zur gleichen Zeit finden erstmals auch im Zuge des Aufkommen der indischen National Bewegung politische Gedanken ihren Ausdruck in Filmen.

1934: Gründung der Bombay Talkies durch den bedeutenden Produzenten Himansu Rai.

1940-1950: Die großen Filmgesellschaften verlieren angesichts der großen Zahl neuer unabhängiger Produzenten an Bedeutung. Man ahmt das große Vorbild Hollywood nach, der indische Film leistet sich seine ersten Stars mit Extravagante Gagen.

1947-1960: Stärkung eines politischen Bewußtseins im Zusammenhang mit der Unabhängigkeit Indiens. Beispielhaft für diese Epoche spiegelt Mehboob Khans Film Mother India (1957) die Begeisterung für den gemeinsamen Aufbau einer neuen Nation wieder.

1960-1970: Das indische Kino beginnt, über die eigenen Landesgrenzen hinaus zu blicken. Jugendkult und sexuelle Liberalisierung sind die bestimmenden Themen dieser Zeit. Filmplakate zeigen sogar psychedelisch anmutende Motive.

1970-1980: Als Antwort auf politische Unruhen und die Zunahme der Gewalt in den Städten inszeniert das indische Kino seine männlichen Helden im Kampf mit den Wechselfällen des Schicksals. Einer der populärsten Bollywood-Filmstars tritt ins Rampenlicht: Amitabh Bachchan.

1980-2004: Das indische Kino produziert Hollywood-Stil in Luxusausführung, auch für den westlichen Geschmack bestimmt. Beispiele: Die letzten Filme von Mira Nair (Kama Sutra und A Tale of Love 1996; Monsoon Wedding, 2001) oder die neueste, opulent ausgestattete Kinofassung des Romans Devdas von Sanjay Leela Bhansali (2002).

 
 
 

 

 
 
 

 

 
 
 

 

 
 
 

15 wichtige Persönlichkeiten des indischen

 
 
 

 Films

 
 
 

 

 
 
 

Javed Akhtar
(geb. 1945 in Gwalior, Madhya Pradesh)

Javed Akhtar
Javed Akhtar blickt auf sieben Generationen von Schriftstellern und Dichtern zurück. Sein Vater war der berühmte Dichter Jan Nisar Akhtar, der in Urdu schrieb, einer Sprache, die mit Hindi eng verwandt ist, ihren Wortschatz jedoch auch aus dem Persischen und Arabischen bezieht. Akhtar gilt als der berühmteste lyricist (Songtexter) des indischen Kinos. In den 70er-Jahren schrieb er die Songtexte für jene Filme, die Amitabh Bachchan als klassenkämpferischen Rebellen berühmt machten, wie etwa DEEWAR und ZANJEER; und auch heute noch ist er in dieser Funktion begehrt, wie etwa bei MAIN NOON NA, dem Erstlingsfilm von Farah Khan, der 2004 zu einem großen Erfolg wurde. Als lyricist hat er eine Unmenge von Auszeichnungen erhalten.

Akthar schrieb über dreißig Drehbücher, bis Anfang der 80er-Jahre zusammen mit Salim (Khan), später alleine. Besonders bekannt wurde SHOLAY (1975); zuletzt schrieb er das Drehbuch für LAKSHYA, das von seinem Sohn Farhan Akhtar erfolgreich verfilmt wurde. 1995 veröffentlichte er auch selbst einen Gedichtband, ebenfalls in Urdu. Er ist mit der Schauspielerin und Feministin Shabana Azmi verheiratet, deren Vater Kaifi Azmi ebenfalls ein berühmter Urdu-Dichter war.


 
 
 

 

 
 
 

Amitabh Bachchan
(geb.1942 in Allahabad, Uttar Pradesh)

Amitabh Bachchan gilt innerhalb und außerhalb Indiens als der größte Bollywood-Star überhaupt; oft wird auch behauptet, daß er mehr Fans auf der ganzen Welt habe als jeder andere Schauspieler, einschließlich der Hollywood-Größten. Seine Position und vielfältige Reisetätigkeit haben ihn im Ausland zu einem kulturellen Botschafter für das indische Kino gemacht.


Sein Vater war der kürzlich verstorbene Hindi-Poet Harivansh Rai; er besuchte ein Internat und studierte Kunst an der Universität Delhi. Zuerst machte in Hrishikesh Mukherjees ANAND (1970) auf sich aufmerksam und wurde in den 70er-Jahren zum absoluten Mega-Star Indiens. Egal ob in komischen Filmen wie etwa BOMBAY TO GOA, oder als zorniger junger Kämpfer wie in ZANJEER und DEEWAR, Bachchans Erfolg schien keine Grenzen zu haben. Seine beeindruckende Bariton-Stimme verhalf ihm zu weiteren Erfolgen als Sänger: anders als die meisten Schauspieler, sang er nicht wenige seiner Playback-Songs selber. In den 80er-Jahren verblaßte sein Ruhm langsam, und Anfang der 90er zog er sich für einige Jahre zurück. Er wurde Parlamentsabgeordneter, bis ein Polit-Skandal ihn zwang, diese Position aufzugeben.

Seit einigen Jahren ist "Big B", wie er oft genannt wird, jedoch wieder in vielen Filmen zu sehen und begeistert mit Erfolgen wie MOHABBATEIN, KABHI KHUSHI KABHIE GHAM, DEV und BAGHBAN sein Publikum erneut. Bachchan ist seit den 70ern mit seiner langjährigen Leinwandpartnerin Jaya Bhaduri verheiratet; auch sein Sohn Abhishek ist erfolgreicher Darsteller im Bollywood-Kino.


 
 
 

 

 
 
 

Yash Chopra
(geb. 1932 in Lahore [im heutigen Pakistan])

Yash Chopra
Yash Chopra ist einer der großen Regisseure und Produzenten Bollywoods. Als jüngstes von acht Kindern wuchs er im Haus des zweitältesten Bruders B.R.Chopra auf, der zuerst Filmjournalist, dann Produzent wurde. Nachdem er eine Zeitlang in der Firma seines Bruders als Regieassistent gearbeitet hatte, fand er mit seinem Debütfilm DHOOL KA PHOOL (1959), in dem er die Komplexheit menschlicher Beziehungen darstellte, einige Beachtung. Berühmt wurde er durch sozialkritische Dramen, die er in den 70er-Jahren drehte, allen voran der Film DEEWAR, der auch Amitabh Bachchan zu Ruhm brachte. Seit Anfang der 80er aber gilt Chopra als Meister des romantischen Liebesfilms. Besonders SILSILA ist unvergessen: auch deshalb, weil das Beziehungsdreieck dieses Films - dargestellt von Amitabh Bachchan, seiner Frau Jaya und von Rekha - angeblich auch in der Realität seine Entsprechung hatte. Ende der 80er-Jahre verfilmte Chopra die großen Romanzen von Sri Devi, allen voran LAMHE und CHANDNI. Ende der 90er drehte er eine weitere Dreiecksgeschichte mit der jüngeren Generation von Superstars: DIL TO PAGAL HAI mit Shah Rukh Khan, Madhuri Dixit und Karishma Kapoor.

Chopra betreibt eine große Produktionsfirma, Yash Raj Films, bei der auch immer wieder neue Talente zum Zug kommen. Er war auch einer der ersten indischen Filmemacher, die Teile ihrer Filme im Ausland drehten; immer wieder filmt er in der Schweiz, wo sogar ein See nach ihm benannt wurde.


 
 
 

 

 
 
 

Ashutosh Gowariker
(geb.1962)

Ashutosh Gowariker
Ashutosh Gowariker begann seine Filmkarriere als Schauspieler. Unter anderem spielte er in David Rathods frühen Diaspora-Film WEST IS WEST (1986) einen jungen Inder, der in den Vereinigten Staaten studieren möchte, jedoch Schwierigkeiten hat, sich in die dortige für ihn fremde Kultur einzufügen. Nach zwei Filmen als Regisseur, die eher wenig Beachtung fanden, wurde er mit seinem dritten, LAGAAN, schlagartig bekannt. Sein neuer Film SWADES kam Ende 2004 in die indischen Kinos und wird auch schon in Großbritannien und den U.S.A. gezeigt. Der kommerzielle Erfolg dieses Filmes, der mit Shah Rukh Khan hochkarätig besetzt ist, ist noch nicht abzusehen und wird dem von LAGAAN wohl nicht gleichkommen. Doch hat er bei Kritik und Publikum bereits viel Resonanz gefunden, geht es in ihm doch um das Zurückkehren aus dem Westen: es ist die Geschichte eines indischen Wissenschaftlers, der bei der Weltraumbehörde NASA arbeitet und Indien auf der Suche nach seiner Ziehmutter besucht. Dabei beginnt er, sich für die Probleme seiner ursprünglichen Heimat zu engagieren.

Gowariker plant als nächstes Projekt einen Film über Mahatma Gandhi, dessen politische Ideen über die Entwicklung des ländlichen Indien und die Toleranz über die Grenzen der Kasten hinweg LAGAAN und SWADES maßgeblich beeinflussen. Schon mit diesen beiden Filmen ist Gowariker zu den wichtigsten indischen Regisseuren der Gegenwart zu zählen. Auch in Zukunft wird man einiges von ihm erwarten können.


 
 
 

 

 
 
 

Gulzar
(geb. 1934 in Deena [im heutigen Pakistan])

Gilzar
Gulzar ist Dichter (seine "erste Liebe"), lyricist (Songtexter), Drehbuchautor und Regisseur. Seit den 70er-Jahren ist er eine herausragende Figur in Bollywood, die sich nicht wie viele andere leicht einordnen läßt. Seine unbequemen Filme wurden zwar oft ausgezeichnet, aber vom Publikum nur zum Teil angenommen. Besonders erwähnenswert sind seine Polit-Satire AANDHI mit Suchitra Sen, die Ende der 70er-Jahre eine wahlkämpfende Politikerin porträtiert, und der Film MAACHIS über das hochsensible Thema der aufkeimenden Gewalt im Punjab, das seit dem Jahr 1984 ein heißes Eisen ist. Bei beiden Filmen schrieb er sowohl die Songs wie auch das Drehbuch und führte Regie.

Beliebt ist er vor allem als Songtexter; und als solcher hat er zuletzt mit "Chaiyya Chaiyya" für Mani Ratnams DIL SE einen unsterblichen Song geschrieben. Auch als Autor vieler Bücher (darunter auch Kinderbücher) ist er unermüdlich tätig. Seit den 70ern ist er mit der bekannten Schauspielerin Rakhee verheiratet; seine Tochter Meghna Gulzar erregte kürzlich mit ihrem Regiedebüt FILHAAL Aufsehen.


 
 
 

 

 
 
 

Shekhar Kapur
(geb. 1945 in Lahore [im heutigen Pakistan])

Shekhar Kapur
Shekhar Kapur war zunächst als Schauspieler in Hindi-Filmen tätig. Seine Rolle in Govind Nihalanis DRISHTI an der Seite von Dimple Kapadia ist in bleibender Erinnerung. Mit seinem Offbeat-Movie MASOOM (1983) wurde er als Regisseur bekannt: die Geschichte eines Familienvaters, der ein außereheliches Kind gezeugt hat und dieses nach dem Tod der Mutter adoptieren will - damals und heute noch ein moralisch heikles Thema. MISTER INDIA mit Anil Kapoor und Sri Devi war Kapurs größter Erfolg in Bollywood und gilt als einer der berühmtesten Hindi-Filme der 80er-Jahre. In den 90ern machte Kapur mit der Verfilmung des Lebens von Phoolan Devi unter dem Titel BANDIT QUEEN von sich reden. Der in England gedrehte Film ELIZABETH (1998) wurde für sieben Oscars nominiert und errang weltweite Auszeichnungen. Mit der Miramax/Paramount-Produktion THE FOUR FEATHERS stellte Kapur sein Können weiter unter Beweis.

Der Regisseur lebt nun in London, mit häufigen Reisen nach Indien und in die U.S.A. Er war der executive producer der erfolgreichen, in New York und Delhi gedrehten Filmkomödie THE GURU; zusammen mit Andrew Lloyd Webber entwickelte er das Musical BOMBAY DREAMS, das zwei Jahre im Londoner West End und auch eine Zeitlang am Broadway lief; und er ist in Firmen wie Digital Talkies und Artist Network involviert, die ihm helfen sollen, seine Vision zu verwirklichen, die lautet: "Die Zukunft des Entertainments liegt in Asien."


 
 
 

 

 
 
 

Aamir Khan
(geb. 1965 in Bombay [jetzt offiziell Mumbai])
Aamir Khan
Aamir Khan war zunächst ein Kinderfilmstar, wurde dann jedoch als Tennis-Champion bekannt. Mit dem erfolgreichen Film QAYAMAT SE QAYAQMAT TAK (1988) und DIL (1990, an der Seite von Madhuri Dixit) wurde er rasch zu einem der respektiertesten Schauspieler Bollywoods. Er mußte allerdings auch schon Rückschläge für Flops - wie etwa das Scheidungsdrama AKELE HUM AKELE TUM - hinnehmen. Spätestens seit RAJA HINDUSTANI (1997) wurde er wieder zu einem der Top-Stars Bollywoods.

Khan ist dafür bekannt, daß er nicht so wie die meistens Stars an mehreren Filmen gleichzeitig arbeitet, sondern sich stets auf ein Projekt konzentriert. Er ist ein klassischer method actor und spielt Rollen in jeder Art von indischem Film - Komödie, Action, Drama und Romanze. Für seinen Auftritt im Arthouse-Film EARTH der Diaspora-Regisseurin Deepa Mehta bekam er ausgezeichnete Kritiken. Als er begann, sich auch dem Produzieren zu widmen, gelang ihm mit LAGAAN - in dem er die Hauptrolle spielt - auf Anhieb ein weltweiter Erfolg.


 
 
 

 

 
 
 

Farah Khan
(geb.1966 in Bombay [jetzt offiziell Mumbai])

Farah Khan
Farah Khan wuchs im Milieu Bollywoods auf. Ihr Vater war Regisseur, ihr älterer Bruder Sajid Khan ist Schauspieler und dance director, und sie ist auch mit der Famile von Javed Akhtar verwandt. Sie hatte keine formelle Ausbildung als Tänzerin: erst als sie Michael Jacksons Video "Thriller" sah, begann sie ernsthaft zu tanzen. Sie gründete die Tanzgruppe The Sphinx und choreografierte 1992 ihren ersten Film. Inzwischen sind es mehr als hundert geworden, darunter KABHI KHUSHI KABHIE GHAM, MONSOON WEDDING und DIL TO PAGAL HAI. 2004 wagte sie sich schließlich an ihr Regiedebut. Und zwar sehr erfolgreich: MAIN HOON NA wurde einer der großen Hits des Jahres. Es ist ein beherzter Unterhaltungsfilm, den vier Khans getragen haben: Gauri Khan als Produzentin, Zayed Khan und Shah Rukh Khan als Hauptdarsteller, sowie Farah Khan als Regisseurin, von der in Zukunft noch einges zu erwarten ist.


 
 
 

 

 
 
 

Shah Rukh Khan
(geb. 1965 in New Delhi)

Shah Rukh Khan
Nach Amitabh Bachchan gibt es nur einen Schauspieler, der mehr als zehn Jahre der absolute Spitzenstar Bollywoods war und ist – Shah Rukh Khan. Er begann in Delhi beim Fernsehen, ging dann nach Bombay, und landete bereits mit seinem ersten Film DEEWANA einen Achtungserfolg. Nachdem er zunächst erfolgreich den Bösewicht spielte, wie in DARR und BAAZIGAR, wurd er mit DILWALE DULHANIA LE JAYENGE, KABHI KHUSHI KABHIE GHAM und KAL HO NAA HO zum Darsteller eines positiven, familienorientierten Helden.

Khan ist aus dem zeitgenössischen Kino Indiens nicht wegzudenken und vereint alle Typen von heros in seiner Person: er spielt sowohl den jungen Liebhaber als auch den reifen Ehemann und Vater. Er spielt einen indischen Fernfahrer wie auch einen in den U.S.A. oder Europe lebenden erfolgreichen NRI (non-resident Indian). Kein Bollywood-Regisseur kann an ihm vorbeigehen. Yash Chopra, Karan Johar und sogar Mani Ratnam haben ihn in ihren Filmen besetzt. Zuletzt gründete Shah Rukh mit seiner Frau Gauri die Produktionsfirma Dreamz Unlimited und war 2004 in Farah Khans Regiedebut MAIN HOON NA wieder erfolgreich.


 
 
 

 

 
 
 

Lata Mangeshkar
(geb.1929 in Indore, Madhya Pradesh)

Lata Mangeshkar
Playback-Singen gehört seit den frühen Zeiten des indischen Tonfilms, die 1931 mit dem Film ALAM ARA begannen, zum typisch indischen Kinoformat. Dabei stört es niemand, daß Lied und Dialog von verschiedenen Stimmen gesungen bzw. gesprochen wird und somit eine unrealistische Filmsituation entsteht. Die playback singers sind sogar so wichtig, daß sie im Vor- und Nachspann groß genannt werden. Die Soundtracks mit den Songs zum Film sind bereits vor dessen Kinostart erhältlich und dem Kinopublikum oft schon bekannt.

Unter den Playbacksängerinnen und -sänger, deren Leistung ebenso wichtig ist wie die der Schauspieler, ist die erfolgreichste und bekannteste Lata Mangeshkar. Seit 1947 ist sie auf den Soundtracks unzähliger Bollywood-Filme zu hören. Ihre letzten großen Erfolge waren Songs in LAGAAN und KABHI KHUSHI KABHI GHAM. Mangeshkar und ihre Schwester Asha Bosle, die eine ebenso berühmte Sängerin ist, beherrschen Bollywood nun schon seit fünfzig Jahren und haben mehr Hits abgeliefert als jede andere Interpretin: jede von ihnen etwa 20.000, was auch im Guinness Book of World Records verzeichnet ist.


 
 
 

 

 
 
 

A. R. Rahman
(geb. 1966 in Madras [jetzt offiziell Chennai])

A. R. Rahman
Mit den Soundtracks zu Mani Ratnams ROJA und zu GENTLEMAN des Regisseurs Shankar Anfang der 90er-Jahre revolutionierte A.R.Rahman die Musik des Tamil-Kinos, einer der großen Fimindustrien des indischen Südens, in kurzer Zeit. Er definierte Filmmusik durch Einflüsse von Rap, Hip-Hop, arabischer Musik und verschiedenen Volksmusiken neu. Im Laufe des Jahrzehnts fand er auch zu einer immer gelungeneren Synthese westlicher und klassischer indischer Musikinstrumente.

Neidisch blickte Bollywood nach Madras und kopierte diesen neuen und erfolgreichen Stil sofort.
Als Rahman von Ram Gopal Varma 1995 für RANGEELA nach Bombay geholt wurde, feierte er seinen ersten Erfolg in ganz Indien. Seitdem ist er auch aus der Hindi-Filmindustrie nicht mehr wegzudenken. Er komponierte für Filme von Subhash Ghai und Ashutosh Gowariker; viele geniale Songs aus TAAL, DIL SE, LAGAAN, SWADES und vieler anderer Filme stammen aus seiner Feder. Im Tamil- und Telugu-Kino ist Rahman weiter tätig; im Durchschnitt schreibt er die Musik für sieben oder acht Filme im Jahr. Viele dieser Soundtracks sind bemerkenswert, werden aber nicht außerhalb von Tamil Nadu oder Andhra Pradesh gehört.


 
 
 

 

 
 
 

Aishwarya Rai
(geb. 1973 in Mangalore, Karnataka)

Aishwarya Rai
Die Miss World von 1994 ist die erfolgreichste Schönheitskönigin im indischen Filmgeschäft. Nach dem Achtungserfolg mit dem Tamil-Film JEANS und in Subhash Ghais TAAL, landete sie mit DEVDAS im Jahr 2002 den Erfolg ihrer Karriere. Der Film wurde als einer der ersten indischen Filme in Cannes gezeigt, und ein Jahr später wurde Rai in die Jury des Festivals eingeladen. So bekannt ist sie inzwischen im Westen, daß sie als erste indische Schauspielerin in Madame Tussauds Wachsfigurenkabinett zu sehen ist.

Rai steht stellvertretend für eine zeitgenösische Entwicklung im Bollywood-Kino. Mehr und mehr Mädchen aus der indischen Mittelklasse drängen in Schönheitswettebwerbe und Miss-Wahlen. Viele der gekürten Schönheitsköniginnen versuchen dann ihr Glück im Filmgeschäft. Die erste berühmte Schauspielerin, die diese Karriere erfolgreich geschafft hat, war Sushmita Sen. Später waren es Lara Dutta und Bipasha Basu, die in Bollywood-Filmen und regionalen Filmen bekannt wurden. Rais bislang letzter Film, CHOKHER BALI, wurde in Bengali von Rituparno Ghosh nach einer Romanvorlage des indischen Literaturnobelpreisträgers Rabidranath Tagore gedreht. Er hat aber sowohl in Indien als auch in Cannes das Publikum enttäuscht.


 
 
 

 

 
 
 

Mani Ratnam
(geb. 1956 in Madurai, Tamil Nadu)

Mani Ratnam
Mit seinen frühen Filmen wie MOUNAM landete er bereits Erfolge im Tamil-Cinema. Mit ROJA gelang ihm ein Erfolg der besonderen Art. Der Film wurde nicht nur im Tamil-Kino ein Erfolg, sondern auch in der Hindi-Version. Ratnam beeinflußte viele zeitgenössische Regisseure, und die Regie seiner Song-And-Dance-Szenen (meist in Zusammenarbeit mit dem Konponisten A. R. Rahman) ließ das Anfang der 90er-Jahre erstarrte Bollywood aufhorchen. Mit BOMBAY wagte es Ratnam als einziger indischer Regisseur, die Bombay Riots von 1992 und 1993 im populären Kino zu thematisieren. Wieder wurde der in Tamil gedrehte Film auch in der Hindi-Version ein Erfolg. Mit DIL SE drehte Ratnam 1998 einen Hindi-Film und besetzte dafür gleich Shah Rukh Khan.

Die Songs dieses Films gehören zu den besten Song-And-Dance-Szenen der 90er-Jahre. 2002 drehte Ratnam den Film A PECK ON THE CHEEK, der wie einige andere seiner Filme einen politischen Konflikt als Hintergrund hat. Ratnams Filme werden nicht selten auf internationalen Festivals und in Kinos in den U.S.A. und Europa gezeigt, wie auch sein neuester, YUVA, der in Hindi gedreht wurde. Gleichzeitig bleibt seine Heimat das Tamil-Kino, das mit Regisseuren wie Ratnam langsam auf dem Weg ist, einen ihm entsprechenden Stellenwert auch bei der Kritik zu bekommen.


 
 
 

 

 
 
 

Naseeruddin Shah
(geb. 1950 in New Delhi)

Naseeruddin Shah
Naseeruddin Shah studierte an der berühmten National School of Drama in Delhi. Bekannt wurde er vor allem durch das sogenannte Parallel Cinema, zu dem er als Schauspieler einen wesentlichen Beitrag geleistet hat. In Filmen von Shyam Benegal (NISHANT, BHUMIKA), Saaed Mirza und Govind Nihalani spielte Shah an der Seite von Shabana Azmi und Smita Patil viele wichtige Rollen. Auch in Shekar Kapurs MASOOM trat Shah mit Azmi auf. Außer in "ernsten" ist er immer wieder in komischen und Charakter-Rollen zu sehen, nicht selten in kommerziellen Bollywood-Produktionen. Dem internationalen Publikum wurde er vor allem durch seine Rolle in Mira Nairs MONSOON WEDDING ein Begriff. Im Arthouse-Film HEY RAM! spielte er Gandhi; im Hollywood-Spektakel THE LEAGUE OF EXTRAORDINARY GENTLEMEN (2003) Captain Nemo.

Shah tritt auch in Theaterstücken in Englisch und Hindi auf, oft im berühmten Prithvi-Theater in Bombay.


 
 
 

 

 
 
 
Ram Gopal Varma
(geb. 1961 in Hyderabad, Andhra Pradesh)

Neben Mani Ratnam ist Ram Gopal Varma der vielleicht wichtigste Regisseur des indischen Gegenwartskinos, und wie jener kommt auch er nicht aus Bombay, sondern aus einer regionalen Filmindustrie. Der Telugu-Film, der Varmas Heimat ist, ist heute quantitativ Indiens stärkster Produzent. Telugu wird im Bundesstaat Andhra Pradesh von etwa 80 Millionen Menschen gesprochen.

Ram Gopal Varma
Mit dem Film SHIVA wurde Varma in Andhra Pradesh bekannt. Mit seinem ersten Hindi-Film RANGEELA veränderte er Bollywood nachhaltig. Er führte eine neue moderne Ästhetik ein, brachte mit A. R. Rahman den wichtigsten neuen Komponisten mit und erzeugte als erster Mainstream-Regisseur ein differenziertes Bild der Weltmetropole Bombay. Mit zwei weiteren Hindi-Filmen, SATYA und COMPANY, schuf er auch Porträts der kriminellen Unterwelt in Bombay. Zuletzt war Varma vor allem als Produzent und Mentor verschiedener Projekte tätig - sowohl in seiner Heimat Andhra Pradesh, wo er erfolgreiche Regisseure wie Krishna Vamsi gefördert hat, wie auch in Bombay. Nach eigenen Angaben will er nun nicht mehr primär als Regisseur arbeiten, sondern in seiner Firma The Factory jährlich sieben, acht oder mehr Filme herausbringen.


Varma hat auch immer wieder versucht, Genres zu etablieren, wie zuletzt mit den Film BHOOT. Zwar gibt es in Indien seit den 40er-Jahren gelegentlich Horrorfilme, aber Varmas BHOOT hat eine richtiggehende Welle an ähnlichen Produktionen ausgelöst. Als Produzent hat er auch Filme herausgebracht, die irgendwo zwischen Kommerzkino und Art-Film angesiedelt sind, wie zuletzt Chandan Aroras MAIN MADHURI DIXIT BANNA CHAHTI HOON – ein durchwegs realistisches Portrait einer Tänzerin, die ein Filmstar werden will.


 
   
 
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